Natürlich muss man immer wieder etwas Neues ausprobieren, deswegen habe ich den M18T(B) noch einmal überarbeitet. Das Ziel war, das Auto mit LiPo-Akkus zu betreiben, aber trotzdem auf eine möglichst gute Gewichtsverteilung zu kommen, außerdem wäre eine “Gewichtskur” nicht schlecht.
Nach einigem Überlegen, messen und wiegen, habe ich mich entschieden: Akku und Servo sollten auf die rechte Seite, der Rest nach links. Als Akku habe ich mich wieder für Zippy-H – Packs entschieden, da ich mit denen bereits im 1:8 – Truggy gute Erfahrungen gemacht hatte.
Den aktuell verbauten Hobbywing-Brushlessantrieb hatte ich schon vor längerer Zeit einmal bestellt, dieser wartete schon darauf, einmal richtig getestet zu werden.
Nach dem Einbau der Komponenten und dem verlegen bzw. ablängen aller Kabel war das Ergebnis überraschend: Bis auf 2 – 3 Gramm hatte ich auf jedem Rad exakt die gleiche Gewichtsberlastung, das war schonmal vielversprechend.
Auf dem ersten Rennen in Aichach ist das Konzept dann auch voll aufgegangen, das Auto hat nach kleineren Setup-Änderungen perfekt funktioniert, das Resultat war ein erfreulicher erster Platz in der Klasse 1:18 Offroad.
Von dem Hobbywing-System bin ich absolut begeistert. Für etwa 50,- Euro (inkl. Versand aus China) bekommt man ein richtig geniales System inkl. Programmierkarte mit Display. Eine wirklich geniales Sache: Anstecken, Funktion auswählen, Wert änderern, Speichern -> fertig! Vom Regelverhalten kommt der Regler zwar nicht an einen Genius oder Tekin-Regler hin, der Abzug ist aber sehr gut, was für eine gut abgestimmte Software spricht. In jedem Fall sein Geld wert, Hitzeprobleme hatte ich übrigens weder mit dem Motor noch mit dem 18A Regler. Beide wurden nur handwarm.
Aktuell im M18B folgende Komponenten untergebracht:
- Motor: eZRun 12T/2030 (7,8KV)
- Regler: eZRun 18A-SL-H
- Lenkservo: Hitec HS82MG
- Empfänger: Spektrum SR3500
- Akku: 2S1P 1200 30C Zippy-H
Tuningteile im Xray M18T
Wie schon oben auf den Bildern zu sehen, ist das Auto mittlerweile vollgestopft mit Hop-Ups. Diese haben aber alle ihre Daseinsberechtigung:
Ich fange mal bei den 3Racing-Dämpfern an, Diese sorgen für ein viel schöner einstellbares Fahrwerk und sind nochdazu auch dicht. Außerdem hat man damit die Möglichkeit, zwischen sehr vielen verschiedenen Federtypen zu wählen. Ich favorisiere momentan. die Losi-Federn, funktionieren mit den Dämpfern hervorragen.
Die Alu-Achsschenkel sind auch schon fast ein Muss. Da ich in der ersten Wintersaison in zwei Finalläufen wegen Feindberührung und anschleißenem Achsschenkelbruch ausgefallen bin, mussten welche aus Alu her. Meine sind von GH, werden leider nicht mehr hergestellt. Außer den originalen Xray-Aluachsschenkeln habe ich noch keine gesehen, die derart stabil und spielfrei sind. Bei den 3Racing-Schenkeln eines Kolegen hatten die Kugellager schon bei der Montage Spiel, man sollte also aufpassen, was man von welchen “Alu-Chinesen” kauft.
Man glaubt es kaum, aber sogar die Alu-Dämpferbrücken haben einen Sinn. Mit der Buggy-Karosserie hat man natürlich die gesamte Belastung bei Überschlägen oder Feindberührung auf dem dünnen Carbon-Topdeck, auf das man ganz außen die Brücken montiert. Nach dem Bruch des ersten Topdecks, habe ich mich entschlossen, einfach die Dämpferbrücken mit Gewindestangen und Kugelpfannen abzustreben. Die Kunststoffteile bieten hier leider keine ausreichende Fläche für die entsprechenden Löcher. An der hinteren Brücke ist zusätzlich die Spoilerhalterung (in meinem Fall eine vom RC18B) befestigt.
Nachdem mir die Farbe von rotem Eloxal schon immer sehr gut gefallen hat, habe ich ALLE Aluteile an dem Auto erst enteloxieren, reinigen und anschließend rot eloxieren lassen. Das sorgt für einen indiviuellen und einheitlichen Look, mir persönlich gefällt es sehr gut.
Zum Thema Antriebswellen wollte ich an dieser Stelle auch noch etwas schreiben. Zunächst einmal sei gesagt, dass die Kardans/CVDs von Herstellern wie GPM, 3Racing usw. zwar recht toll aussehen, aber leider nicht wirklich lange halten. Selbst die Xray ALU-Antriebswellen mögen harten Einschläge in die Bande überhaupt nicht und verbiegen oder reißen sogar aus.
Die einzige Antriebswellen, die meiner Meinung nach wirklich halten sind die Hudy-Stahl-Wellen von Xray. Diese sind auch serienmäßig beim M18T Pro dabei und sind jeden Cent wert.
Die richtigen Reifen
Bei den Reifen gibt es verschiedene Vorlieben. Ich persönlich fahre gerne die kleinen Moosis von Xray. Ein guter Ausgangspunkt ist vorne 42 und hinten 37 Shore. Auch Kombinationen 42/47 vorne und 42 hinten hat gut funktoniert, die Reifen bauen zwar nicht den ultimativen Griff auf, halten dafür aber merklich länger.
Wenn man die Reifen vorne noch etwa schmäler schneidet wird das Auto nocheinmal eine ganze Ecke agiler um die Kurve. Auf engen Kursen mit kleinen Sprüngen funktionieren die kleinen Moosis definitiv besser, allerdings gibt es ja auch andere Strecken.
Auf weitläufen Strecken konnte ich mit 1:10 Scale – Moosgummireifen bessere Ergebnisse erziehlen. Bei hohen Sprüngen ist man mit 1:10 Scale Moosis schonmal gegen grobes Durchschlagen gefeit. Mit den von Xray erhältlichen 1:10-Adaptern lassen sich diese problemlos montieren. Bei den 1:10 – Reifen kann man ähnliche Kombinationen fahren wie bei den kleinen. Wenn ich die Möglichkeit habe, verwende ich immer Hinterreifen, da diese meist einen feinporigeren Gummi haben. Vorne etwas schmal schneiden bringt wieder mehr Agilität, man kann aber auch vorne und hinten schmälern, am besten einfach mal testen.
Die Vorgeschichte
Mein M18B war natürlich nicht von Anfang an ein komplett auf Wettbewerb getrimmter Buggy. Als Xray im Jahr 2006 den M18T herausbrachte, war ich einer der ersten, der unbedingt so einen Mini-Offroader haben musste.
Zu der Zeit hatte ich einen RC18T, als ich aber merkte, dass der M18T deutlich besser ging, musst der weg.
In den Anfängen bin ich das Auto mit einem 4,2KV Flugmotor gefahren. Den Genius 40 hatte ich mir, eigenlich nur mal zum testen, aus einem Boot geliehen, aber nie wieder zurückgebaut. Das Auto lag mit dem Kunststoff-Chassis, 2000er Öl in den Kunststoffdämpfern und den Baukastenreifen schon ziemlich gut auf der Strecke.
Allerdings musste da noch etwas mehr gehen, also habe ich nach sinnvollem Tuning gesucht. Das wichtigste Bauteil beim Anschließenden Umbau war das TomTec-Worlds – Chassiskit, damals noch in der ersten Version, also mit einem 16mm verlängerten Radstand. Den M18T Pro gab es zu der Zeit noch nicht, der kam erst viel später.
Im Tomtec-Chassiskit werden die Akkus als Saddlepack gefahren, der Motor wandert nach vorne. Das hat den Vorteil, dass das Auto wesentlich besser springt und stabiler landet. Mit dem Chassiskit und klein geschliffenen 1:10 Scale Moosgummireifen ging dann schon richtig die Post ab.
In der Wintersaison 2007/2008 nahm ich mit diesem Auto an der German Micro Masters teil und fuhr einen (für mich sehr) erfreulichen 12. Platz in der Modified-Klasse ein. In der Wintersaison 2008/2009 fing ich dann wieder zu basteln an. Der M18T sollte zum Buggy umgebaut werden. Dadurch erhoffte ich mir (ähnlich wie das beim RC18T/B der Fall war) einen niedrigeren Schwerpunkt und bessere Sprungeigenschaften.
Am Anfang konnte ich mit RC18B-Karosserien von JConcepts sehr gute Ergebnisse erzielt, aber als im Dezember 2008 dann ein wiederrum verlängertes Tomtec-Chassis kam, wurde die Karosserie einfach zu kurz, etwas Eigenes musste her. Ein Freund experimentiert schon länger mit Karosserien aus PET Flaschen, mit denen er sehr gute Ergebnisser erziehlte. Doch da man die PET-Flaschen nur in begrenztem Maße formveränder kann, habe ich mich doch an das Tiefziehen von PET-G und Lexan-Platten herangewagt. Einen kleinen Bericht zum Thema Tiefziehen findet ihr hier.
Die erste Ergebnisse kommten sich eigenlich schon sehen lassen und wirkten sich absolut positiv auf das fahr und Sprungverhalten aus. Die Optik war allerdings noch nicht überzeugend, so wurde mein Fahrzeug von den Vereinskolegen als “fahrender Dildo” bezeichnet…
Eine sehr große Wirkung auf das Fahr- und Sprungverhalten hat natürlich der Spoiler. Mittlerweile habe ich etliche Formen in meiner Sammlung. Ich persönlich bevorzuge Spoiler mit relativ wenig Anpressdruck (Downforce), dafür aber mehr Seitenführung. Dadruch wird das Auto beim Springen leicht frontlastig, was beim sauberen Aufkommen z.B. bei Tables hilft, sodass man gleich vom Sprung weg wieder voll beschleunigen kann.